Donnerstag, 16. Juni 2011

Beatclub Bandcorner no.65 - Yuck (uk)

Es heißt, jedes Jahrzehnt hat seine Musik. Von blumig poppig bis düster grungig ging schließlich auch das 20. Jahrhundert endlich vorbei. Mir persönlich war das ja immer etwas zuwider. Schließlich existierten Joy Division gemeinsam mit Modern Talking und man verdränge nicht die Tatsache, dass Nirvana und Right Said Fred 1992 beide in den Top 10 Charts vertreten waren (wobei man guten Gewissens ausblenden darf, wer von beiden höher platziert war). Fakt ist: So einfach, wie Oliver Geissen sich das immer vorstellt, ist es dann halt doch nicht. Und wer behauptet, gitarrenlastige Schrammelmusik wäre Schnee von gestern, dem sei ans Herz gelegt, dass es jedes Jahr einen Winter gibt.

Die Aufmerksamen unter euch werden schon gemerkt haben, um wen es geht (falls nicht, siehe Überschrift). Denn Yuck widersprechen wohl auf den ersten Blick allem, was die 10er Jahre uns bis jetzt als „in“ verkaufen wollten. Sanft gehauchte Frauenstimmen? Nö. Treibende Electrobeats? Fehlanzeige. Stattdessen folgen sie altbewehrter und wiedermal neuentdeckter Indie Rock Manier und überzeugen durch relativ klare Arrangements. Trotz allem hat man den Eindruck, gerade bei der letzten Bandprobe zuzuhören. Wir befinden uns also quasi im Niemandsland zwischen Alternativ und LoFi. Das Quartett, das übrigens zur Hälfte aus (ehemaligen) Mitgliedern von Cajun Dance Party besteht, wird daher gern auch mit Sonic Youth oder Dinosaur Jr verglichen.

Aber da Vergleiche ja generell total überwertet sind, empfehlen wir euch dringenst, die heuer erschienene self-titled-Platte selbst ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn unser aktuelles Jahrzehnt ist noch jung genug, den Weg für die ein oder andere musikalische Überraschung zu ebenen.

Song you should listen to: Georgia
Editor: resi rakete