Mittwoch, 23. März 2011

Beatclub Bandcorner no.62 - Black Shampoo (a)

Drei Wiener mischen mit einem rohen Konglomerat aus Garage, Punk und Blues die Indie-Szene der österreichischen Hauptstadt auf. Jakob Brem (Gitarre/Vocals), Saskia Kasper (Bass) und Lukas Friesenbichler (Drums) sind Black Shampoo, 2008 gegründet und von GoTV zu einem der Top Newcomer für 2011 gewählt. Ihre erste EP, „Curious Kid“ veröffentlichten sie im November 2010. Der Sound ist roh, wild und chaotisch. Die Instrumentierung könnte man als ‚straight edge’ beschreiben. Die Songs sind einfach gestrickt, mitreißend und sind schon nach dem ersten Hörgang nicht mehr so leicht aus dem Kopf zu bekommen. Brem’s Stimme erinnert stark an einen jungen Iggy Pop, Einflüsse bestimmter Bands sind jedoch eher schwer festzumachen. In dem ständig changierenden Soundgewitter hört man hier und da mal einen Hendrix, mal die Rolling Stones, mal Proto-Punk a lá Stooges, dann aber auch wieder Aktuelleres wie den Indie-Rock der frühen Nullerjahre rund um die Libertines. 
Alles in allem kann man nicht viel über Black Shampoo sagen, außer dass sie verdammt gut sind und sich auf jeden Fall ein Reinhören und einen festen Platz in der österreichischen, wenn nicht sogar internationalen, Musikszene verdient haben.

Song you should listen to: Sick Shit
YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=slBMyetBEqc
MySpace: http://www.myspace.com/blackshampooband
Editor: Hieronymus

Dienstag, 15. März 2011

Beatclub Bandcorner no.61 - Allo Darlin' (uk)

Musik ist eine Wissenschaft, die uns Tag für Tag neue Rätsel aufgibt. Welchem Genre ist diese Band zuzuordnen? Verhält sich dieser Song dominant im Hinblick auf den Rest des Albums? Über welche Vorgänge ist der Sänger der geworden, der er jetzt ist und nicht mehr der, der er auf dem letzten Album war? Fragen, die leidenschaftliche Blogger auf der ganzen Welt beschäftigen. Auch uns. Wir gehen ein wenig spezifischer an die Sache heran und wagen uns an ein Experiment: Was passiert, wenn man Belle And Sebastian mit Kate Nash kreuzt? Ruhige, oft schon melancholische Lieder gemischt mit einer guten Ladung guter Laune. Ein Hang zum abgehackten Sprechgesang gepaart mit mehrstimmigen Harmonien. Das Gemisch nimmt langsam Form an und wir bekommen heraus: Allo Darlin‘. 
Zugegebenermaßen war die Einleitung ein wenig dramatisch, das Ergebnis dafür mehr als hörenswert. Das Quartett aus Australien und Großbritannien überzeugt mit einer relativ klassischen Besetzung aus Gitarre, Bass und Drums. Ein exotischer Blickfang ist die Ukulele, die von Sängerin Elisabeth Morris bedient wird. Ihre erste Single „Henry Rollins Don't Dance“ erhielt das Prädikat „bester Indiepop-Song der letzten Jahre“ vom englischen Guardian und auch das erste Album (self-titled) überzeugt. Am 4. März waren Allo Darlin‘ zusammen mit Those Dancing Days im Wiener Flex, wo dann auch der letzte Popzweifler davon überzeugt wurde, dass Plastikmusik und Pop nicht mehr als den Anfangsbuchstaben gemeinsam haben müssen.

Song you should listen to: My Heart Is A Drummer
Editor: resi rakete